Über mich



Ich absolvierte vom 24. Juli 2015 bis zum 1. Juli 2016 ein Schüleraustausch mit Experiment-ev (http://www.experiment-ev.de/) in Costa Rica.
Als ich die Reise antrat, war ich gerade mal 15 Jahre alt und besuchte ein Gymnasium.
Da ich nun wieder zurück bin, habe ich einen kleinen Bericht geschrieben, der grob mein Jahr zusammenfasst.




Im Land der Ticos – Stipendium macht’s möglich




Schon Mitte Oktober konnten viele Austauschschüler mit dem Zittern aufhören, ob sie die Chance bekommen ins Ausland zu gehen oder nicht, denn da erhielt man die Zusagen für die Teilnahme. Doch dies galt nicht für mich. Zwar war ich im Programm des „Colegio Costa Rica 2015 – 2016" aufgenommen, doch ob ich wirklich abreisen kann, das entschied sich erst im Januar; dort kam endlich die Zusage für mein Stipendium. Ich kann mich noch sehr gut an den Moment erinnern als ich den Brief aufmachte.

Die Abreise Ende Juli klang noch weit entfernt, doch es galt noch viel zu erledigen und die Zeit verging wie im Fluge (Vorbereitungsseminar, Papiere ausfüllen, Gastfamilieninfo abwarten, Gastgeschenke kaufen, Verabschiedung von Familie und Freunde …)

Und schon saß ich im Flieger Richtung Texas weiter nach Costa Rica.

Schon auf dem dreitägigen Vorbereitungsseminar in Costa Rica erhielten wir Einblicke in die neue Kultur.

Die Esskultur unterscheidet sich deutlich von der der Deutschen: Nicht selten wird dreimal am Tag warm gegessen, wobei Reis und Bohnen die Basis bilden. Das Nationalgericht heißt Gallo Pinto und besteht aus weißem Reis, schwarzen Bohnen, Natilla (Saure Sahne) und häufig auch Rührei und Plátano (frittierte Kochbanane). Nicht zuletzt gibt es das Sprichwort: Morgens gibt’s Gallo Pinto, mittags gibt’s Reis mit Bohnen und abends Bohnen mit Reis.


Die costa-ricanische Küche ist sonst sehr ähnlich wie die der mexikanischen. Die amerikanische Fast-Food Küche hat (leider) auch ihren Einfluss auf das kleine Land.

Nichts desto trotz gibt es trotzdem extrem viele Früchte und viele Spezialitäten.


Das Klima ist immer sehr warm, doch leider regnet es im Landesinneren sehr häufig und sehr stark. Da freut man sich immer wenn es heißt: Auf zum Strand!!

Die Ticos (wie die Bewohner Costa Ricas genannt werden) reisen lieber zu den Stränden an der Pazifikküste als zu denen an der karibischen Küste.

Manche Strände haben dort zwar schwarzen Sand, doch das Wasser ist überall gleich warm.

Wenn man abends den Sonnenuntergang genießen möchte, dann muss man pünktlich sein, denn die Sonne geht in ca. 10 Minuten unter.

Normal geht die Sonne gegen 6 Uhr morgens auf und nach 18 Uhr ist es schon relativ dunkel.

Ich liebte es dem Sonnenuntergang zuzuschauen und bewunderte auch die komplett andere Vegetation. Für die Ticos ist es normal, dass am Straßenrand Kokospalmen wachsen und Mangos im Garten liegen.


Die ersten paar Monate musste ich alles fotografieren und bestaunen, doch dann gehörte die andere Umgebung auch für mich zum Alltag mit dazu.

In der Schule ging es auch anders zu. Obwohl ich eine private Schule besuchte, wurde nicht sehr viel Unterricht gemacht. Die Lehrer waren zwar anwesend, doch oftmals lästerte man über andere Personen. Auch die Kleidung war neu für mich, denn es galt Schuluniformenpflicht. Obwohl meine Schuluniform bestehend aus einem T-Shirt, Rock und schwarze Ballerina mit weißen Socken nicht gerade schön war, liebte ich diese Erfahrung. Man musste sich weder Gedanken machen, was man anziehen sollte noch ob es den anderen gefällt.

In Costa Rica geht die Grundschule (primaria) 6 Jahre lang und endet nach weiteren 5 Jahren (secondaria) mit dem Abitur.

Mein Schultag begann um 7 Uhr und endete um 13:45 Uhr.

Auf Pünktlichkeit in der Schule wird sehr geachtet, doch im Alltag sind Uhrzeitangaben relativ sinnlos. Es passierte nicht selten, dass man um 8 Uhr das Haus verlassen wollte und man doch erst gegen 10 Uhr fertig war.

Doch sobald ich mich gestresst fühlte, dachte ich wieder an das Lebensmotto: Pura Vida (pures Leben). Diesen Ausdruck bekommt man sehr oft zu hören, denn dieser „Satz", der passt immer. Egal ob zur Begrüßung oder auf die Frage wie es einem geht.

Obwohl alles sehr relaxed klingt, sind sie bei der Sache Nationalstolz hoch dabei. Montags wird die Nationalhymne gesungen und im September gibt es viele Feste, denn der 15. September gilt als Unabhängigkeitstag.

Genauso schnell wie die Zeit bis zu meiner Abreise in Deutschland verging, genauso schnell stand auch schon die Abreise in Costa Rica vor der Tür.

Klar hatte ich nicht nur Höhepunkte, sondern auch Tiefpunkte und wechselte auch die Familie, doch das sind alles Erfahrungen die ich nie vergessen werde und die mich für immer begleiten werden. In Deutschland hätte ich diese Erfahrungen nie gemacht und bereuen werde ich dieses Jahr nie.

Alles im Allem kann ich das Jahr in 2 Worte zusammenfassen:

PURA VIDA!!
 
 

2 Kommentare:

  1. Hallo,
    vielen Dank für deinen Blog :)
    Habe auch vor mein Auslandsjahr vielleicht in Costa Rica zu machen und bin eigentlich begeistert von dem Land, der Sprache und Pura Vida...
    Aber hast du eigentlich negative Erfahrungen mit der Sicherheit dort (Kriminalität, Gesundheit und alles...) gemacht?
    Würd mich freuen über eine Antwort :D

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    1. Hola,
      Costa Rica lohnt sich auf jeden Fall!
      Ich glaube schon, dass das Land eigentlich ziemlich sicher ist. Klar lebte ich nicht in der Hauptstadt, aber mit Kriminalität bin ich nicht wirklich in Kontakt gekommen. Man sagt aber, dass es in Limón und der Hauptstadt gefährlicher sei.
      Generell würde ich dir empfehlen einfach deine Wertsachen nicht jedem "unter die Nase zu reiben". Und versuche nach 18 Uhr nicht mehr viel allein herumzugehen.
      Negative Erfahrungen hatte ich nur mit einem Taxifahrer was die Bezahlung anging. Lass dir das Taxifahren einfach von deiner Gastfamilie erklären. Achte darauf, dass die Taxis auch wirklich offiziell genehmigt sind und nimm keine Piratentaxis.
      Was vielleicht auch interessant zu wissen ist, ist dass die Polizeiautos IMMER mit Blaulicht umherfahren. Das bedeutet aber nichts! Erst wenn die Sirene losgeht, sind sie auch im Einsatz.

      Falls du ein Auslandsjahr in Costa Rica machen wirst, dann wünsche ich dir viel Spaß und hoffe, dass du viele tolle Erfahrungen machen wirst.
      Liane

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